Salsa Musik Was ist besonders an Salsa-Musik? Es gibt eine Vielzahl von Meinungen. Gerade Musikwissenschaftler können sich in diesem Punkt kaum einigen. Es gibt einige Kriterien, die Salsa-Musik ausmachen. Aufgrund der vielen Variationen, treffen auch diese nicht immer zu. Salsa wird im 4/4-Takt gespielt, was bedeutet, dass in jedem Takt 4 Schläge sind. Die Musik wird in Abschnitte, von je 2 Takten unterteilt, so dass Einheiten von jeweils 8 Schlägen entstehen. Im Basis-Rhythmus werden diese 8 Schläge auf einer großen Trommel, der Conga, gespielt. Über dieser Basis spielen andere Percussion-Instrumente, die sich ergänzen oder auch überschneiden. Die Beats, die nicht zu diesem grundlegenden Rhythmus von 8 Schlägen gehören werden meistens von einer Gruppe Percussionisten gespielt, die kleinere Percussion-Instrumente verwenden. Diese Zusammenarbeit und Einheit der einzelnen Musiker weist auf die afrikanischen Ursprünge hin. Um den teilweise schnellen Rhythmus in der Musik halten zu können, muss der Einzelne auf alle Instrumente gleichermaßen achten.
Die Claves Das wichtigste Instrument sind jedoch die Claves. Sie definieren die Salsa. Der Clave ist ein Rhythmus, der erzeugt wird, indem zwei Hölzer aneinander geschlagen werden. Die Hölzer selber werden ebenfalls als Claves bezeichnet. Sowohl Sänger als auch Musiker müssen sich den Claves unterordnen und ihre Noten oder Silben so akzentuieren, dass sie auf die Betonungen der Claves fallen. Obwohl die Musik meist nur einem Clave folgt werden Lieder, die Clave-Wechsel enthalten immer beliebter. Gleichzeitig entwickeln die Musiker in diesen Bereichen immer bessere Fähigkeiten. Das Tempo ist ein weiteres wichtiges Kriterium für Salsa. Meistens werden Stücke mit halbem Tempo als Chachachá bezeichnet, während die schnelleren als Salsa klassifiziert werden. Es gibt allerdings kein Tempo, das man als Salsa-Tempo bezeichnen könnte. Man kann höchstens sagen, dass mit steigendem Tempo der Musik auch die Wahrscheinlichkeit wächst, dass es sich um Salsa handelt. Einer der Vorfahren der Salsa ist der kubanische Son. "Troubadour Music" wird von jungen Sängern interpretiert, die über alles singen, was ihnen in den Kopf kommt: Wie gut die Ernte war, oder was es am Vorabend zu essen gab.
Improvisations-Technik Sie improvisieren den Text und die Melodie, folgen dabei aber immer dem Rhythmus der Claves. Diese Technick wird als Soneo bezeichnet, und ist auch heute noch sehr weit verbreitet. Viele bekannte Interpreten verdanken dem Soneo ihren Ruhm. Damit verbunden ist auch der Són, der gemäß dem alten Stil, ohne Metall-Instrumente gespielt wird. Sanfte Rhythmen und Betonungen umrahmen den Text, der als Call-and-Response gesungen wird: Ein Sänger gibt den Text vor, der Rest der Gruppe singt ihm im Chor nach oder gibt eine Antwort. Diese Kombination wird auch von andalusischen Komponenten ergänzt. Der Cumbia und der Vallenato passen ebenso in die Definition von Salsa. Der erste hat ein langsames Tempo und ähnelt dem Reggae, das Motiv des Vallenato wird vom Akkordeon gespielt.
Verschiedene Musik und Tanzrichtung innerhalb des Salsa:
Salsa klassisch Genauso wie andere Stile wie Jazz oder Flamenco drückt Salsa ein bestimmtes Lebensgefühl aus. Salsa nimmt Elemente aus der Musik auf, mit der sie im Laufe der Zeit in Kontakt gekommen ist. Dabei verliert sie aber nie ihr grundsätzliches Wesen. Immer noch repräsentiert Salsa das Lebensgefühl der karibischen Städte. Der Rhythmus ist fließend in 2/4- oder 4/4-Takt, also mit zwei betonten Schlägen. Auf den ersten Schlag werden zwei schnelle Schritte gemacht, die jeweils einen halben Schlag dauern. Auf der zweiten Zählzeit macht nur einen, dafür langsameren, Schritt. Diesen langsamen Schritt macht man auf dem ersten halben Schlag, auf dem folgenden halben Schlag der Zählzeit zwei macht man keinen Schritt, das Becken bleibt in Bewegung, so dass die Hüfte des Beines hervor-gehoben wird, dass den letzten Schritt gemacht hat. In der Karibik sagt man, das bei Salsa ãalles geht, der Tanz ist sehr flexibel. Die Haltung, die man beim Salsa tanzen einnimmt, ist die gleiche wie beim Merengue, Cha-cha-cha und Mambo. Die Partner sind sehr nah aneinander und die Arme werden im typischen Lateinamerikanischen Stil gehalten, Unterarm und Oberarm befinden sich also auf der gleichen Höhe. Auch der typische Hüftschwung darf beim Salsa nicht fehlen. Wenn man einen Schritt macht, bleibt das Bein, das die Bewegung ausgeführt hat gebeugt, so dass die Hüfte des anderen Beines betont wird. Dieses Bein ist gestreckt, auf ihm lastet das Gewicht des Körpers. Im Gegensatz zum Mambo bleibt das Becken auch beim letzten halben Schlag in Bewegung. So wird das Gewicht auf das Bein verlagert, dass die letzte Bewegung ausgeführt ha. Dieses Bein wird also gestreckt, während das andere gebeugt wird.
Timba Die Timba, auch als "Hypersalsa" bekannt ist zwar kein neuer Rhythmus aber ein neuer Sound, der in Kuba entstand und von Manolín "el Medico de la Salsa" entwickelt wurde. Die Timba vereint den Son, Salsa, Rap und Pop, der Tanzstil ist komplett frei. Zu dieser Musik kann man alleine oder zu zweit tanzen. Das Hauptmerkmal dieses Tanzes sind die schnellen, ruckartigen oder sogar krampfhaften Bewegungen des gesamten Körpers zusammen mit Gesten der Hände, die von den Tänzern zur Musik improvisiert werden. Der Rhythmus, der vom Klavier gespielt, die Trommeln, die Tumbadora und Timbales, bauen alle auf dem Rhythmus des wichtigsten Instrumentes auf: dem Bass. Er entwickelt einen Rhythmus mit einem einzigartigen und fesselnden Rhythmus. Ein rasender innerer Puls erlaubt dem erfahrenen Tänzer, seinen eigenen Stil zu entwickeln, der mit Drehungen ausgeschmückt wird, wobei natürlich der Hüftschwung nicht fehlen darf, der inzwischen zu Kubas Markenzeichen geworden ist.
Mambo Der Mambo entstand aus einer rhythmischeren Version des Danzón und tauchte zum ersten Mal 1938 in einem Danzón mit dem Titel "Mambo de Orestes López" auf. Genauso wie bei anderen lateinamerikanischen Tänzen stammt auch die Struktur des Mambo vom Son. PérezPrado kombinierte die Musik mit Einflüssen aus dem Jazz und vereinte auch Trompeten und Saxo-phone mit traditionellen kubanischen Percussion-Instrumenten. So entstand der neue Rhythmus des Mambo. Sein größter Hit war "Qué rico el mambo". Der Mambo ist einer der schnellsten lateinamerikanischen Tänze und hat eine Gemeinsamkeit mit dem Bolero: In beiden Tänzen beginnt man mit den Schritten erst beim zweiten Schlag. Dadurch werden die Tänze sinnlicher, wozu auch der charakteristische Hüftschwung beiträgt. Der Mambo wurde weiterentwickelt und folgende Generationen vereinfachten den Tanz, indem sie auf dem ersten Schlag begannen. So ist es heute weit verbreitet, jeweils einen Schritt auf den Schlägen 1 bis 3 zu machen und dafür auf der vierten Zählzeit eine Pause einzulegen. Wie auch andere südamerikanische Tänze kann der Mambo eng getanzt werden. Es ist allerdings üblich, ihn in größerem Abstand zu tanzen, da der Tanz sehr lebendig ist und einige Figuren relativ komplex sind. Der Mambo ist ein sehr lebhafter Tanz mit vielen Drehungen, die Tänzer bewegen sich allerdings nie weit von ihrer Ausgangsposition weg.
Rumba Man nimmt an, dass der Rumba von einer Art des Flamenco stammt, der von den Spaniern nach Kuba gebracht wurde und dort mit den Rhythmen der afrikanischen Sklaven in Kontakt kam. Der Name Rumba stammt aus dem spanischen und bezeichnete ursprünglich keinen Tanz sondern eine Frau die einen recht lockeren Lebensstil pflegte. So erhielt der Rumba von Anfang ein frivoles und vorurteilsbelastetes Etikett. Zunächst wurde der Begriff als Synonym für öffentliche Feiern verwendet, wie auch für die Musik die dort gesungen und gespielt wurde sowie für die zugehörigen Tänze. Die Son-Bands übernahmen einige Elemente dieser Musik, schufen aus ihnen konkretere Strukturen. Diese Musik wurde dann als Rumba bezeichnet. Zum Rumba gehören auch der Guaguanco und der bekannte Conga.
In Kuba werden zahlreiche Tänze als Rumba bezeichnet. Sie werden in drei Untergruppen un-terteilt: Den Yambú, den Columbia und den Guaguanco. Der bekannteste ist der letzte, der spanische Elemente übernommen hat, wie das Rumbera-Kostüm und das Taschentuch. Der Rhythmus ist in 2/4-Takten aufgebaut. Auf den ersten Schlag macht man zwei Schritte, die jeweils eine halbe Zählzeit andauern (schnell), auf der zweiten nur einen Schritt (langsam). Diesen langsamen Schritt macht man auf einer halben Zählzeit, auf der zweiten Hälfte macht man keinen Schritt, bewegt allerdings noch das Becken, so dass die Hüfte des Beines hervor-gehoben wird, das den letzten Schritt gemacht hat.
Der authentische kubanische Rumba ist kein Salon-Tanz. Beim Rumba tanzen die Partner ohne sich zu berühren. Aber da die Oberschicht diesen Tanz ablehnte, den sie als obszön ansah entwickelte sich ein neuer Tanz, der auch für die Ballsäle geeignet war: die Anfänge des Danzón. Fortan hatte der Tanz eindeutig europäische Elemente. Gleichzeitig entwickelte sich in den USA eine langsamere Art des Rumba, die sich später auch in Europa durchsetzte. Die Musik ist ein wenig schneller als Bolero (daher auch die Bezeichnung rhythmischer Bolero), der Tanz an sich dem Danzón aber ähnlicher, daher auch die Ähnlichkeit mit den Grundschritten des "Ballsaal-Rumba". Es gibt also zwei Tanzstile im Rumba: Den langsamen Rumba, der langsamer und romantischer ist, als der kubanische Rumba, der schneller und kraftvoller ist. Die Tänzer nehmen die gleiche Position ein, wie in vielen anderen lateinamerikanischen Tänzen, wie Merengue, Chachacha und Mambo auch: Sie stehen sich eng gegenüber und halten die Arme im südamerikanischen Stil, auch der Hüftschwung darf nicht fehlen.
Cha-cha-cha Der Cha-Cha-Cha wurde 1948 vom kubanischen Geiger und Dirigenten Enrique Jorrín erfunden. Er hatte mit Danzón experimentiert, seinen Aufbau, Rhythmus und auch sein Melodie verän-dert. Es ist der jüngste der Tänze, die unter dem Namen "lateinamerikanische Tänze" zusammengefasst werden. Der Cha-Cha-Cha ist ein Tanz, der weder zu schnell noch zulangsam ist, so dass ihn jeder schnell erlernen kann, im Gegensatz zum Mambo, der schneller ist und einen komplexeren Rhythmus hat. Der Cha-Cha-Cha ist im 4/4-Takt gehalten. Die Schritte sind einfach: Auf den ersten Schlag wird auch der erste Schritt gemacht, der nächste auf dem zweiten Schlag, auf dem dritten Schlag zwei Schritte, die jeweils eine halbe Zählzeit dauern, auf dem vierten Schlag der letzte Schritt. Die Schritte, die eine ganze Zählzeit dauern sind die langsamen, die, die nur einen halben Schlag dauern sind die schnellen. Der Cha-Cha-Cha ist ein lateinamerikanischer Tanz, der auch in Tanzsälen häufig getanzt wird. Die Tänzer stehen einander zugewandt, halten die Arme im lateinamerikanischen Stil und führen auch den charakteristischen Hüftschwung aus. Die relativ offene Haltung der Partner ist charakteristisch für diesen Tanz. Der Cha-Cha-Cha stammt vom Mambo ab, deswegen können auch alle Bewegungen, die es im Mambo gibt, in den Cha-Cha-Cha integriert werden. Der Cha-Cha-Cha ist jedoch langsamer als der Mambo, die Bewegungen sind fließender und eleganter.
Merengue Die Vorfahren des Merengue sind Calenda und Chicha, Tänze der afrikanischen Stämme, die als Sklaven nach Amerika kamen. Es waren Paar-Tänze, die im Freien getanzt wurden. In der Dominikanischen Republik waren die unteren sozialen Schichten schnell begeistert von dem leicht zu erlernenden Tanz. Im 20. Jahrhundert war Merengue bereits zum Nationaltanz auf-gestiegen. Die höheren sozialen Schichten konnten sich allerdings nicht so schnell mit dem Tanz anfreunden. Sie akzeptierten ihn erst spät im 20. Jahrhundert, da er afrikanischen Ursprungs war und wegen der häufig erotischen Texte. Es gibt verschiedene Arten der Merengue: Cibaeño, Apambichao und Coeño. Die Stücke sind jedoch immer im 2/4-Takt aufgebaut und besteht aus drei Teilen: Dem Paseo, dem Merengue und dem Jaleo.
Die Schritte des Merengue sind sehr einfach: Das Grundmuster besteht aus nur zwei Schritten, lediglich der Hüftschwung ist am Anfang etwas schwer zu erlernen. Der Mann und die Frau stehen sich in einer Haltung gegenüber, die der des Walzers ähnelt. Aus dieser Ausgangsposition heraus machen sie einen Schritt nach rechts, den "Paso de la empalizada". Anschließend dreht man sich nach links oder rechts. Dies ist das sogenannte Ballsaal-Merengue, bei dem die Partner sich nie trennen. Der andere Stil des Merengues ist der "Merengue de figura", bei dem mehr Drehungen vorkommen, die Partner sich aber immer noch an den Händen berühren.
Bolero Der Bolero ist ein langsamer Tanz. Er entstand in Kuba gegen Ende des 20. Jahrhunderts aus dem spanischen Bolero, hat aber eigene musikalische Merkmale. Eines dieser Merkmale sind die romantischen Texte mit einem klaren Bezug zum Interpreten, so dass Bolero häufig mit Emotionen assoziiert wird. Meistens geht es in den Texten um Liebe, gebrochene Herzen und Sinnlichkeit. Im traditionellen Bolero erkennt man die verschmolzenen Musikstile aus Spanien und Kuba sowohl an der Melodie als auch an der Gitarren-Begleitung. Der Rhythmus des Bolero gleicht dem von Danzón und Habanera, der Tanz an sich ähnelt allerdings dem Son. Der erste bekannte Bolero wurde von dem kubanischen Künstler Pepe Sánchez 1885 kom-poniert und hat den Titel "Tristezas", was auf deutsch so viel heißt wie ,Traurigkeit'. Pepe Sánchez gehörte zur Generation der kubanischen Sänger und war ein Pionier, wenn es darum ging, die Momente des Bolero zu finden und zu nutzen. Er wurde in Santiago de Cuba geboren, ging dann nach Havanna und lebte auch in anderen Teilen der Karibik. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann der Bolero an Form zu gewinnen. Zwei Boleros, die ein Paradebeispiel für den Rhythmus des Bolero sind, sind "Vereda Tropcial" (Tropischer Pfad) und "Nocturnal", beide aufgenommen von Pedro Vargas. Dies war die Geburt des Bolero.
Der kubanische Einfluss des "Matamoros Trio", der den östlichen Son mit dem Bolero vereinigte machte den Bolero 1927 tanzbar. Der Bolero Rhythmus ist in 4/4-Takten aufgebaut. Beim Tanzen des Bolero beginnen die Partner erst beim zweiten Schlag mit einem schnellen Schritt, auf dem dritten Schlag folgt ein weiterer schneller Schritt, beim vierten Schlag schließlich folgt ein langsamer Schritt. Der erste Schlag des nächsten Taktes bleibt wieder frei, lediglich das Becken wird bewegt. Der Bolero ist der romantischste und sentimentalste Tanz der Karibik. Dank seiner einfachen Struktur erfreut sich der Bolero weltweiter Beliebtheit. Dies geht sogar so weit, dass der Bolero der am häufigsten getanzte Tanz in allen sozialen Schichten ist. Er ist erotischer und sinnlicher als jeder andere Tanz, selbst den Tango übertrifft er. Der Grund dafür ist die Art, wie der Partner gehalten wird. Sie vermittelt sinnliche Liebe.
Der Hüftschwung des Bolero ist der gleiche wie der des Rumba. Bei beiden bewegt sich die Hüfte auch dann noch, wenn ein Schritt auf einen Schlag ausgelassen wird. Beim Bolero stehen sich die Partner gegenüber, stehen sehr eng beieinander und haben die Arme in lateinamerikanischen Haltung, der Ober- und Unterarm befinden sich also auf der gleichen Höhe und bilden einen rechten Winkel. Der Tanz besteht nur aus zwei Bewegungen, die während der ganzen Zeit wiederholt werden. Die Partner drehen sich langsam nach links, bleiben dabei allerdings fast an der gleichen Stelle. Die Bewegungen sind für Frauen und Männer gleich, der einzige Unterschied besteht darin, dass der Mann seinen rechten Fuß bewegt, während die Frau ihren linken bewegt und umgekehrt.
Danzón Genauso wie der Habanera, stammt auch der Danzón vom Contradanza und vom Danza Criolla, dem kreolischen Tanz. Er ist im 2/4-Takt geschrieben und orientiert sich am Cinquillo, einem Rhythmus dominikanischen Ursprungs. Der Cinquillo besteht aus fünf Noten, die auf nur vier Schläge verteilt werden. Der Danzón ist langsamer und rhythmischer als der Contradanza, die Partner tanzen umschlungen und sind ständig in Kontakt. Dabei bewegen sie sich kaum vom Fleck, die Pose ist der des Tangos sehr ähnlich, die Partner halten allerdings ständig Augen-kontakt. Der Aufbau des Danzón wiederholt sich ständig, der Rhythmus ist treibend, der Ein-satz von Blasinstrumenten gibt der Musik etwas Mysteriöses, was einen Kontrast ergibt. Dadurch wird der Blickkontakt und die Kommunikation über die Blicke erleichtert. Der Danzón besteht aus einer achttaktigen Einleitung, die wiederholt wird, so dass insgesamt sechzehn Takte vor dem sogenannten "Klarinetten-Part" stehen. Dann wird die Einleitung ein weiteres Mal wiederholt, dient diesmal allerdings als Brücke zum "Blech-Part". Er wird von einem Blechblasorchester, der Charanga in dem auch eine Geige zum Einsatz kommt, gespielt. Die Motive werden länger, so dass das Stück an dieser Stelle langsamer wird. Insgesamt gibt es 32 Takte, die anschließend wiederholt werden.
Rueda de Casino Salsa als Tanz heißt in Kuba Casino. Diese Bezeichnung kommt von der "Rueda del Casino", dem Roulette-Rad, einer Formation, die aus mehreren Paaren besteht, die von einem Führer ange-leitet werden und verschiedene Figuren ausführen sowie die Partner tauschen. Dieser Tanz stammt vom französischen Contradanza, der im 18. Jahrhundert modern und vor allem auf den Bällen der kubanischen High-Society sehr beliebt war. Um Rueda de Casino tanzen zu können braucht man mindestens zwei Paare, es können aber bis zu zwanzig oder sogar dreißig Paare teilnehmen. Die Männer müssen die Schritte und Drehungen beherrschen, da einer von ihnen den Tanz anführen muss. Als Anführer muss man nicht unbedingt komplizierte Figuren und Drehungen beherrschen. Ein guter Führer zeichnet sich dadurch aus, dass er klare und abwechslungsreiche Anweisungen an die Tänzer gibt und seine Anweisungen mit kleinen Kommentaren oder Geschichten ausschmückt, die die Rueda zu einem dynamischen und spannenden Erlebnis werden lassen.